Welcome
Pack es an ist mein Motto.
Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Selbstvertrauen und den Glauben, dass ich eine professionelle Künstlerin geworden bin. Das ist ein neues, einmaliges Erlebnis. Es erforderte viel Lernen, Entdecken sowie Geduld, und es brachte mich dahin, wo ich mich jetzt befinde.
Seit Jahren suchte ich mein Ich und meine Persönlichkeit. Lange Zeit experimentierte ich mit abstrakter Kunst mit verschiedenen Techniken wie Öl auf Leinwand, Papiermaché, Enkaustik, Wasserfarben und Acryl auf Papier. Eine Zeit lang arbeitete ich auch bei einem Goldschmied.
Meine Entwicklung und die konstante Suche nach diesem Etwas führten mich dorthin, wo ich heute stehe. Die Entwicklung meines eigenen Stils,des Magisch-Poetischen-Realismus, war eine lange Reise in mein Innerstes. Ich begann ihn in den frühen 90er-Jahren zu entwickeln. Seit 2003 identifiziere ich mich selber über diesen Stil.
Während meiner ersten Schwangerschaft plante ich das Kinderzimmer mit „kinderfreundlicher Kunst“ zu dekorieren. Auch heute, nach einer langen Suche, habe ich noch nichts Angemessenes entdeckt. Mein Ehemann schmunzelte damals und meinte: Warum malst Du nicht selbst etwas?. Das machte ich und ich bin froh und dankbar, dass ich es gewagt habe.
Mein Magisch-Poetischer-Realismus wurde zu meinem eigenen Stil, dem Markenzeichen durch welches Lydia van den Berg ihre Geschichte erzählen kann.
Beim Malen kann ich nicht aufhören!
Es stimmt! Wenn ich in meinem Atelier bei der Arbeit bin, sage ich mir: Wenn dieses Projekt fertig ist, werde ich eine Pause einlegen. Aber ich kann mit dem Malen nicht aufhören. Ich bin glücklich wenn ich die Farben berühre und geniesse das Gefühl, wenn der Pinsel sanft über das Papier gleitet und ein bleibendes, buntes Bild hinterlässt.
Mein Leben ist intensiv und spannend, und ich, habe das Gefühl, dass ich viel zu erzählen habe.
Ich hoffe, es gefällt Ihnen!
__________________________________________________________________________
LYDIA VAN DEN BERG'S VERZAUBERTE WELT
Von Alois Steiner
Lydia zeigt uns in ihren Bildern die heitere Welt, wie Kinderaugen sie entdecken und phantasieren. Die ausgebildete Künstlerin komponiert sie aber mit gekonnter Technik und professionell angewandten Darstellungsmitteln, was eben ein Kind niemals vermöchte. Die klar ersichtliche Kunstfertigkeit unterscheidet ihre Werke denn auch von naiver Malerei, die eine vereinfachende Darstellung oft bäuerlich-ländlicher Motive in detailgetreuer Überzeichnung bevorzugt.
Am treffendsten könnte Lydias Stil allenfalls mit Magisch-Poetischem Realismus umschrieben werden. Denn es sind immer Elemente der realen Welt (wie Häuser, Bäume, Wiesen, Wolken, Blumen, Tiere, usw.) dargestellt; allerdings sind sie in poetischer Freiheit und mit reicher Phantasie gestaltet.
Oft sind sie wie Ornamente angeordnet. Aber immer siegt die Magie der Vorstellungskraft zum Beispiel über die klassische Raumperspektive; vielmehr werden die Gegenstände über die Bildfläche so verteilt, dass die Darstellung vor allem ästhetischen Gesetzen (wie Farbharmonie und Intensität, ausgewogene Komposition von geometrischen Formen, usw.) gehorcht. Und so kann auf demselben Bild ganz selbstverständlich der Himmel mit der Sonne gleichzeitig mit dem nächtlichen Sternenhimmel erscheinen. Oder man sieht die Erde, als sässe man auf der Sonne, die im Vordergrund das Bild beherrscht.
Es sind immer Bildgeschichten, die erzählt werden. Und gleich wie bei den Märchen betrifft das Erzählte nicht nur die Kinderwelt, sondern weist – hier aufgrund der maltechnisch perfekten Umsetzung – auch auf die Ebene der Erwachsenenwelt hin. Man muss die Geschichten nur zu lesen verstehen!
In letzter Zeit bevorzugt Lydia allerdings vermehrt auch abstrakte Darstellungen, die sie farblich und technisch ebenso souverän und virtuos gestaltet wie die figürlichen Sujets. Mit sprechenden Bildtiteln gibt sie für die Betrachtung wertvolle Sehhilfen (wie Life Line, Way, Curly Dreams, usw.), obwohl die kraftvolle Bildsprache selbst schon sehr intensive Vorstellungen zu wecken vermag.
Wir erleben in diesen Werken eine Künstlerin, die eigenwillig und konsequent ihren Weg geht und uns mit ihrer weiteren kreativen Entfaltung sicher noch oft neue Gestaltungsmittel und Ausdrucksweisen präsentieren wird.
ALOIS STEINER (*1942) hat Kunstgeschichte, Psychologie und Philosophie studiert; er hat als Andragoge und Kunstkritiker gearbeitet und lebt heute in der Nähe von Zürich/Schweiz.